- virtuelle Maschine
- 1. Begriff aus dem ⇡ Software Engineering: Struktur eines Softwaresystems nach Abstraktionsebenen ausgehend von dem Grundgedanken, dass die „reale“ Maschine die ⇡ Hardware ist: Diese wird erst grundsätzlich funktionsfähig durch das ⇡ Betriebssystem (erste .v.M.). Zur Problemlösung ist eine nächsthöhere Abstraktionsebene erforderlich, die ⇡ Programmiersprache (zweite v.M.). Mit dieser v.M. können nun spezielle Anwendungsprobleme bearbeitet werden, wobei der Abstraktionsgedanke weitergeführt wird. Z.B. könnte die nächsthöhere v.M. (dritte v.M.) alle ⇡ Dateien des Softwaresystems verwalten. Die Module höherer Abstraktionsebenen, die ebenfalls zu v.M. gehören, benutzen dann die zweite und dritte v.M.- 2. Begriff aus dem Betriebssystembereich: Bei Mehrbenutzerbetrieb, v.a. bei Teilnehmerbetrieb, wird durch das Betriebssystem für jeden einzelnen Teilnehmer eine eigene Hardware-Umgebung simuliert, eine „virtuelle Maschine“. Diese enthält z.B. eigenen ⇡ Arbeitsspeicher, ⇡ Magnetplattenspeicher und ⇡ Drucker, individuell für den Teilnehmer. Prinzipiell kann jede v.M. mit einem anderen Betriebssystem betrieben werden. Die interne Realisierung der v.M. durch das Betriebssystem erfolgt natürlich auf den realen Geräten; z.B. wird der virtuelle Drucker eines Teilnehmers auf einem realen Drucker der Datenverarbeitungsanlage abgebildet.- 3. Abkürzung VM: Name eines weit verbreiteten Betriebssystems für Universalrechner, das wie unter Punkt 2 arbeitet.- 4. Anwendungsbereich für Java: Software, die Befehle übergeordneter Programme interpretiert und in Maschinenbefehle der zugrunde liegenden Hardware übersetzt. Zum Ausführen von Java-Programmen wird für jedes System, auf dem Java-Programme laufen sollen, eine v.M. für die Interpretation des von Java erzeugten Bytecodes benötigt.
Lexikon der Economics. 2013.